Ethereum erlebt Anlegerflucht, da On-Chain-Daten eine Trendwende signalisieren

Ethereum stand kurz davor, die wichtige Marke von 3.000 US-Dollar zu durchbrechen, da das Interesse der Investoren stieg. Diese Dynamik wurde jedoch abrupt gebremst, als am späten Donnerstag, dem 13. Juni, geopolitische Spannungen aufflammten. Auslöser war der Luftangriff Israels auf den Iran, der die globalen Märkte schnell erschütterte. Der Kryptosektor blieb davon nicht verschont – der Wert von Ethereum brach in den letzten 24 Stunden um rund 6 % ein.

In einem kürzlich erschienenen Beitrag auf CryptoQuant hob der On-Chain-Analyst Amr Taha die Auswirkungen des geopolitischen Schocks auf Ethereum und Bitcoin hervor. Er wies auf einen starken Rückgang des Open Interest (OI) von Ethereum auf Binance um 19 % im Laufe des letzten Tages hin – eine Kennzahl, die das gesamte in ETH-Derivatekontrakten gebundene Kapital misst. Ein Rückgang des OI wird oft als bärisch angesehen und deutet auf ein geringeres Vertrauen der Investoren hin.

Taha vermutete, dass dieser Rückgang wahrscheinlich auf weit verbreitete Panikverkäufe zurückzuführen sei, bei denen viele Händler ihre Long-Positionen schnell geschlossen hätten – entweder manuell oder durch automatisierte Liquidationen, die durch Stop-Loss-Aufträge ausgelöst wurden.

Gleichzeitig verzeichnete Bitcoin einen bemerkenswerten Abfluss von 7.000 BTC von Coinbase, der größten US-amerikanischen Börse. Taha interpretierte diese Bewegung als ein Zeichen dafür, dass Großinvestoren möglicherweise Gelder aus Ethereum abziehen und zurück in Bitcoin investieren, um BTC zu niedrigeren Preisen zu akkumulieren.

ETH wird derzeit bei etwa 2.546 USD gehandelt, was einem Rückgang von 4 % in den letzten 24 Stunden entspricht. Dieses Muster deutet auf eine mögliche Kapitalrotation in Richtung Bitcoin hin, was Bedenken hinsichtlich der kurzfristigen Aussichten für Ethereum aufkommen lässt.