Bitcoin übertrifft Gold angesichts nachlassender Handelsspannungen

Bitcoin, oft mit „digitalem Gold“ verglichen, hat sich in letzter Zeit deutlich anders verhalten als sein physisches Pendant. Während der Goldpreis am Mittwoch auf ein Monatstief fiel, konnte Bitcoin seine Gewinne halten, was die zunehmende Präferenz der Anleger für risikoreiche Anlagen wie Bitcoin angesichts der nachlassenden Handelsspannungen zwischen den USA und China unterstreicht.

Der Goldpreis fiel laut Trading Economics um 9 % auf 3.185 USD pro Unze, nachdem er Mitte April noch einen Höchststand von 3.500 USD erreicht hatte. Im Gegensatz dazu verzeichnete Bitcoin laut Daten von CoinGecko einen Anstieg von 17 % von 88.200 USD auf 103.600 USD.

Die Divergenz zwischen Bitcoin und Gold ist deutlicher geworden, da produktive Handelsverhandlungen zwischen den USA und China den Anlegern Erleichterung verschaffen. Anfang des Jahres hatten eskalierende Handelsspannungen zwischen den beiden Nationen die globalen Märkte in Turbulenzen gestürzt. Vor kurzem senkte die USA jedoch die Zölle auf chinesische Importe von 145 % auf 30 %, während China die Zölle auf US-Waren von 125 % auf 10 % reduzierte. Diese Änderungen, die für 90 Tage gelten, wurden am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung bekannt gegeben.
Der Ökonom und Bitcoin-Kritiker Peter Schiff stellte fest, dass Gold während seiner Rally mehrere Abverkäufe erlebt hat, insbesondere während der US-Handelssitzung, was er als Zeichen dafür interpretierte, dass Gold von US-amerischen in ausländische Hände übergeht.

Während Bitcoin während des Handelskrieges von Präsident Trump gegenüber US-Aktien Stärke gezeigt hat, hat Gold Bitcoin in diesem Jahr bisher übertroffen, wobei Bitcoin seit Januar um 10 % gestiegen ist und Gold um 23 % zugelegt hat.
Wachsende Sorgen über die Abwertung des US-Dollars und ein schwächerer Dollar haben in letzter Zeit den Status von Bitcoin als „sicherer Hafen“ gestützt. Ähnliche Faktoren beeinflussen Gold, wobei die Deeskalation zwischen den USA und China im Mittelpunkt steht. Im April verzeichneten chinesische Gold-ETFs laut Ray Jia vom World Gold Council Rekordzuflüsse in Höhe von 6,4 Milliarden US-Dollar, die vor allem auf die Besorgnis über den Handelskrieg zwischen den USA und China zurückzuführen waren.
Jia wies jedoch auch darauf hin, dass sich die Zuflüsse im Mai verlangsamten und die Nachfrage aufgrund der nachlassenden Handelsspannungen kurzfristig abkühlen könnte, obwohl wirtschaftliche und geopolitische Risiken die langfristige Nachfrage nach Gold weiterhin antreiben könnten.

Trotz anfänglicher Abflüsse aus Bitcoin-ETFs zeigen aktuelle Daten eine starke Umkehr, wobei die Nettozuflüsse seit ihrem Debüt an der Wall Street im letzten Jahr 41 Milliarden US-Dollar überstiegen und damit einen neuen Allzeitrekord für Zuflüsse aufstellten.