Altcoins fallen aufgrund des pessimistischen Tons der Federal Reserve, Bitcoin fällt auf 101.000 US-Dollar

Die US-Notenbank Federal Reserve hat kürzlich ihren Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt und ihn damit auf eine Spanne von 4,25 % bis 4,50 % gebracht. Dies ist die dritte Zinssenkung in Folge in diesem Jahr, was einem Rückgang von insgesamt 100 Basispunkten seit September entspricht. Die Entscheidung wurde allgemein erwartet, aber die Aufmerksamkeit des Marktes verlagerte sich schnell auf die Grundsatzerklärung der Fed, die Wirtschaftsprognosen und die Kommentare des Vorsitzenden Jerome Powell, insbesondere angesichts des anhaltend starken Wirtschaftswachstums und der anhaltenden Inflation.

Die aktualisierten Wirtschaftsprognosen der Fed, die den „Dot Plot“ mit den zukünftigen Zinserwartungen enthalten, deuten darauf hin, dass der Zinssatz bis Ende 2025 auf 3,9 % fallen könnte, was weitere Zinssenkungen um 50 Basispunkte im nächsten Jahr impliziert. Diese Prognose liegt über den im September prognostizierten 3,4 %, was darauf hindeutet, dass die Fed für 2025 weniger aggressive Zinssenkungen erwartet. Die neue Inflationsprognose spiegelt dies ebenfalls wider, wobei die erwartete PCE-Inflation (Personal Consumption Expenditures) für das nächste Jahr auf 2,5 % steigt, gegenüber der vorherigen Schätzung von 2,1 %.

Nach der Ankündigung der Fed fiel der Preis von Bitcoin von rund 104.000 US-Dollar auf etwa 101.000 US-Dollar, was einem Rückgang von fast 5 % in den letzten 24 Stunden entspricht. Andere Kryptowährungen wie XRP, ADA (Cardano) und LTC (Litecoin) verzeichneten noch stärkere Rückgänge und fielen um fast 10 %. Auch der S&P 500 verzeichnete nach der Entscheidung der Fed einen Rückgang. In seiner Pressekonferenz erklärte der Vorsitzende Powell, dass das langsamere Tempo der Zinssenkungen auf die jüngste höhere Inflation und die gestiegenen Inflationserwartungen für das nächste Jahr zurückzuführen sei.

Powell fügte hinzu, dass die Fed näher an dem ist, was sie als neutralen Zinssatz betrachtet, was ein weiterer Grund dafür ist, dass künftige Zinserhöhungen möglicherweise langsamer erfolgen werden.

Auf die Frage, ob die US-Regierung unter Präsident Trump eine strategische Bitcoin-Reserve aufbauen könnte, antwortete Powell, dass die Fed laut dem Federal Reserve Act keine Bitcoins besitzen darf und diesbezüglich keine Gesetzesänderung anstrebt.

Laut Andre Dragosch, Leiter der europäischen Forschung bei Bitwise, besteht die größte Herausforderung für die Fed darin, dass die finanziellen Bedingungen trotz der Zinssenkungen angespannt bleiben. Er wies darauf hin, dass die Renditen langfristiger Anleihen und die Hypothekenzinsen seit September gestiegen sind und der US-Dollar aufgewertet wurde, was auf eine finanzielle Straffung hindeutet. Insbesondere der erstarkende Dollar stellt ein Risiko für Bitcoin dar, da er oft mit einer Verringerung der globalen Geldmenge verbunden ist, was sich negativ auf Bitcoin und andere Kryptowährungen auswirken kann. Dragosch wies jedoch auch darauf hin, dass On-Chain-Faktoren für Bitcoin, wie z. B. sinkende Wechselkurse, weiterhin unterstützend wirken und auf ein wachsendes Angebotsdefizit hindeuten.