FTX Auszahlungs-Panik: Die Wahrheit hinter den viralen Gerüchten

Gerüchte kursieren in den sozialen Medien der Kryptoszene, dass die angeschlagene Börse FTX ab dem 1. Oktober bis zu 11 Milliarden Dollar an ihre Gläubiger ausschütten wird. Diese Berichte haben Spekulationen und Ängste unter Investoren ausgelöst und führen zu hitzigen Diskussionen.

Eine prominente Stimme, bekannt als „MartyParty“, rief seine 116.000 Follower auf X dazu auf, ihre Bestände an ETH, ADA und DOT zu verkaufen, um sich auf die bevorstehenden Ausschüttungen vorzubereiten. Gleichzeitig befürwortete er andere Kryptowährungen wie SOL und SUI, was die Gerüchte weiter anheizte.

Ebenso informierte der Krypto-Berater Dan Held seine 720.000 Follower auf X, dass FTX am nächsten Tag mit der Ausschüttung von 16 Milliarden Dollar beginnen würde. Er deutete jedoch auch an, dass einige Trader, oft als „Degens“ bezeichnet, nach den Ausschüttungen wieder in den Markt zurückkehren könnten. Dies verstärkte die Spekulationen und Unsicherheit.

Der Influencer „Crypto Rover“, der 840.000 Follower auf X hat, erklärte fälschlicherweise auf X, dass die FTX-Ausschüttungen bereits diese Woche beginnen würden, was zu weiterer Angst, Unsicherheit und Zweifel (FUD) in der Community führte.

Widerlegung des FUD

Tatsächlich sind diese Behauptungen irreführend, und es besteht kein Grund für Panikverkäufe oder Angst. Offizielle Dokumente zeigen, dass das Rechtsteam von FTX am 7. Oktober vor Gericht erscheinen soll, um den Rückzahlungsplan abzuschließen. Bis zu diesem Gerichtsverfahren werden diese Woche keine Ausschüttungen erfolgen.

Sollte der überarbeitete Rückzahlungsplan während des Gerichtsverfahrens genehmigt werden, könnten kleinere Ansprüche – unter 50.000 Dollar – bis Ende 2024 ausgezahlt werden. Größere Gläubiger mit höheren Forderungen müssen jedoch wahrscheinlich länger warten, wobei Ausschüttungen im ersten oder zweiten Quartal 2025 erwartet werden.

Am 29. September meldete sich der FTX-Gläubigervertreter Sunil Kavuri auf X zu Wort, um die Gerüchte zu entkräften. Er warf großen Accounts vor, falsche Informationen zu verbreiten. Kavuri schätzte, dass etwa die Hälfte der Forderungen, rund 5,5 Milliarden Dollar, nicht in die Kryptomärkte reinvestiert werden.

Bereits im Juni hatten Kavuri und andere Gläubiger Einwände gegen den Rückzahlungsplan von FTX erhoben, der eine Erstattung in Form von Sachwerten anstelle von Bargeld bevorzugte. Sie argumentierten, dass dies zu Steuerverpflichtungen für die Gläubiger führen könnte und den Prozess weiter komplizieren würde.

Unterdessen arbeitete der CNBC-Kryptohändler Ran Neuner daran, die Fehlinformationen zu widerlegen, indem er die Community darüber aufklärte, dass die FTX-Ausschüttungen innerhalb von 60 Tagen nach Inkrafttreten des Rückzahlungsplans beginnen würden, sobald dieser vom Gericht genehmigt wird.

Trotz dieser Beruhigungsversuche kam es während des Montagmorgens in Asien zu einem Ausverkauf auf den Kryptomärkten. Die gesamte Marktkapitalisierung fiel um 2,7 %, wobei der Bitcoin nach einem Höchststand von 66.000 Dollar am Wochenende auf etwa 64.500 Dollar fiel. Diese Marktreaktion zeigt, wie stark Gerüchte und Fehlinformationen das Verhalten von Investoren beeinflussen können, selbst wenn diese später widerlegt werden.

FTX-Token steigt trotz Unsicherheit

In den letzten zwei Wochen hat FTT aufgrund der Gerüchte über bevorstehende Rückzahlungen um mehr als 70 % zugelegt. Trotz dieses jüngsten Aufwärtstrends bleibt der Token jedoch um beeindruckende 97,5 % unter seinem Allzeithoch von 84 Dollar, das er im September 2021 erreichte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gerüchte über FTX-Ausschüttungen in der Kryptogemeinschaft für Aufregung und Angst gesorgt haben. Die Realität ist jedoch weitaus nüchterner: Ausschüttungen stehen noch unter Vorbehalt der gerichtlichen Genehmigung, und die meisten Gläubiger müssen mindestens bis Ende 2024 oder sogar darüber hinaus warten, bis ihre Ansprüche bearbeitet werden. Wie immer ist es wichtig, solche Nachrichten mit Vorsicht zu betrachten und Fakten aus verlässlichen Quellen zu überprüfen, bevor Investitionsentscheidungen getroffen werden.

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